Die Tebu Volleys boten dem haushohen Favoriten einen harten Fight

Am gestrigen Mittwochabend (09.11.) standen die Volleyballer des SV Cheruskia Laggenbeck ganz dicht vor der riesigen Sensation gegen den Erstligisten der Netzhoppers KW im Viertelfinale des DVV-Pokals und verloren nur denkbar knapp mit 1:3 und 23:25 im letzten Satz.

So oder so war es das bisher größte Spiel der Tebu Volleys, welche bereits durch das erreichen der des Viertelfinals Volleyballgeschichte geschrieben haben. Am Ende sahen die Zuschauer in der ausverkauften Halle am Burgweg einen offenen Schlagabtausch, der die Hausherren um ein Haar erneut in den Tie-Break gebracht hätte.

Für den verhinderten Mittelblocker Benedikt Volk rückte Ole Niederdalhoff in die Startsechs. Ansonsten schickte Coach Rieskamp seine gewohnte Mannschaft aufs Feld.

Es begann bereits überraschend gut für die Laggenbecker, die zur ersten technischen Auszeit des ersten Satzes führten und bis zur Satzmitte immer wieder ausgleichen konnten. Im letzten Drittel des Durchgangs waren es aber die Favoriten, die sicherer agierten und sich langsam aber sicher absetzen konnten. Mit 18:25 unterlagen die Tebus im ersten Satz, in dem sich bereits der Spieler des Tages, der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft – Björn Andrae, in Szene zu setzen wusste. Dennoch erhielten die Gastgeber immer wieder große Anfeuerungen vom mitfiebernden Publikum und gaben sich zu keinem Zeitpunkt auf.

Im zweiten Satz war es zu Beginn erneut offen, erneut mit kleineren Führungen für die Tebus, doch die Netzhoppers kamen schneller als im vorherigen Durchgang in Fahrt und dominierten das Geschehen. Als der Erstligist weiter wegzog, nutzte Coach Hendrik Rieskamp die Chance und gab einigen Akteuren eine Pause und probierte personeller Alternativen aus. Folgerichtig unterlagen die Laggenbecker mit 14:25, bevor es in die 10-Minuten-Pause ging, in welcher der ehemalige Diagonalangreifer der Hausherren, Marvin Kipp, drei ausgelosten Zuschauerinnen kleine Tipps gab, als diese versuchten einen Geldpreis zu gewinnen, in dem sie mit einem Aufschlag eine Salvus-Wasserflasche treffen mussten.

In der Kabine lobte das Trainergespann Rieskamp-Keller die eigene Mannschaft für den Einsatz, kritisierte jedoch auch das taktische Verhalten der eigenen Jungs.

Diese Ansprache trug Früchte. In einem offenen Schlagabtausch konnten sich die Volleyballer des SVC Laggenbeck phasenweise relativ deutlich absetzen, bevor es in die heiße Phase ging. Bereits einige Punkte vor dem Satzball stand die komplette Halle und feuerte die Tebus lautstark an. „Da kann man auch als alter Hase noch eine Gänsehaut auf dem Feld bekommen!“, zollte Lars Fischer den eigenen Fans seinen Respekt.

Den ersten Satzball vergaben die Tebus noch knapp, nutzten aber den zweiten zum 25:23-Satzgewinn. Der Burgweg stand Kopf und der Jubel wird wohl noch weit entfernt zu hören gewesen sein.

Mit diesem Erfolg in den Segeln legten die Tebu Volleys auch im vierten Satz weiter vor. Die Gäste aus Brandenburg wurden zwischenzeitlich offensichtlich nervös. Es war erneut Björn Andrae, der spätere MVP des Spiels, der die Gäste wieder heranbrachte.

Bei 23:22 hatte die Mannschaft aus Laggenbeck dennoch den Tie-Break bereits in Sichtweite.  Doch die Netzhoppers blieben cool und markierten ihrerseits die letzten Punkte zum 25:23 für die Gäste und somit 1:3. Frederic Frehe analysierte die Endphase treffend mit: „Da hat man den Unterschied zur 1. Bundesliga gesehen. Die Jungs machen in so einem Satz eben die entscheidenden zwei Fehler weniger!“

Was passiert wäre, wenn die Tebus im dritten Pokalspiel in Folge den entscheidenden fünften Satz erreicht hätten, bleibt kaum auszumalen.

So oder so bekamen die tapferen Tebus noch Minuten nach Abpfiff stehende Ovationen vom grandiosen Publikum am Burgweg.

Als MVP wurde, wie bereits erwähnt, Björn Andrae gewählt. Silber ging an den Tebu-Diagonalangreifer Lars Fischer. „Ich hätte mir vor einigen Jahren, als ich mir die EM der Herren angesehen habe, nicht gedacht, dass ich irgendwann mal mit Andrae auf einem Foto zu sehen sein werde.“, so Fischer.

Für die Tebus endet somit eine wahnsinnige Reise im DVV-Pokal, die noch in vielen Jahren eine gern erzählte Anekdote der Tebu-Volleyballgeschichte sein wird. Sowohl bei den anwesenden Fans, den Tebus und der Mannschaft, die diesen Schwung mit in die noch lange und harte Saison in der 2. Bundesliga nehmen will. Mittelblocker Jannik Graw hoffte: „Es wäre grandios, wenn die Zuschauer, die diesen Mittwoch zu einem unvergesslichen Tag gemacht haben, uns auch in der Liga weiter so unterstützen!“

Nach einem spielfreien Wochenende und dem Auswärtsspiel in Lindow-Gransee hat man dazu am Sonntag den 27.11. ab 16 Uhr gegen die Sportfreunde Aligse erneut die Chance.