Der „Ibbenbürener Kickers Cup 2022“ am Samstag im Laggenbecker Carl-Keller-Stadion war ein grandioses Fußball-Event, ein Fest der Begegnung und beste Werbung für den Inklusionssport. | Foto: Holger Luck
34 Teams feiern beim „Ibbenbürener Kickers Cup Fest der Begegnung
34 Teams waren beim ersten Inklusions-Fußballturnier der Ibbenbürener Kickers am Start. Für die Teilnehmer aus ganz Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden gab es viele Highlights. Dazu gehörte die stimmungsvolle Siegerehrung, für die sich die Organisatoren besonders viel Zeit nahmen.
Der „Ibbenbürener Kickers Cup 2022“ am Samstag im Carl-Keller-Stadion wurde für die Ibbenbürener Kickers, den SV Cheruskia Laggenbeck und alle teilnehmenden Vereine das erwartete Fest der Begegnung in sportlich-freundschaftlicher Atmosphäre, zu der der strahlende Sonnenschein an diesem Tag vorzüglich passte.
Am ersten großen Ibbenbürener Inklusionsturnier nahmen mehr als 20 Vereine aus ganz Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden mit insgesamt 34 Mannschaften teil. Namhafte Clubs wie Hertha BSC Berlin, Bayer Leverkusen oder FC Basel hatten ihre Inklusionsteams in den Brückenort geschickt.
Zahllose persönliche Highlights
Nachdem Klaus Jahn, früherer Vorsitzender des DFB-Ausschusses für Freizeit und Breitensport, das Turnier gemeinsam mit Kickers-Trainer Marcel Grabow offiziell eröffnet hatte, erfolgte der Anpfiff zu den ersten Partien um kurz nach 11 Uhr. Die letzten Begegnungen wurden gegen 17.30 abgepfiffen. Dazwischen lagen für die rund 400 Aktiven erlebnisreiche Stunden mit zahllosen persönlichen Highlights.
Gespielt wurde parallel auf sieben (verkleinerten) Feldern und in vier Gruppen (Ü15, Ü18, U12 und U15). Über den ganzen Tag wurden fast 150 zwölfminütige Partien ausgetragen.
„Das ist schon ganz schön aufregend.« Jonas Möllers, Spieler der Kickerfreunde Greven“
Jonas Möllers, Spieler der Kickerfreunde Greven
Wie beim Inklusionsfußball üblich, hatten dabei Fairplay und gegenseitiger Respekt einen hohen Stellenwert. Tore und Siege um jeden Preis waren kein Thema. Nirgends blickte man in verbissene, sondern ausschließlich in begeisterte und fröhliche Gesichter. Die Kickers schufen sich hier für ihr Motto „Fußball für alle – ohne jeglichen Leistungsdruck“ eine tolle Bühne und machten auf wunderbare Weise Werbung für den Inklusionsfußball mit seinen besonderen Gepflogenheiten.
Für die Siegerehrung nahmen sich die Organisatoren viel Zeit – jeder teilnehmende Verein sollte sich bei der Pokalübergabe feiern lassen. | Foto: Holger Luck
Toreschießen gehört dazu
Und ja: Zu denen gehört auch das Toreschießen. Sogar möglichst viele davon sollen es sein und jeder Spieler und jede Spielerin im Turnierverlauf mindestens einmal ihr persönliches Erfolgserlebnis haben. Jonas Möllers, dem einzigen Rollstuhlfahrer des Turniers, gelang es sogar siebenmal, das Leder im gegnerischen Tor zu versenken. Der 19-Jährige war mit den Kickerfreunden Greven zum Turnier angereist und bildete mit Trainerin Sophia Urlaub ein treffsicheres Team. „Das ist schon ganz schön aufregend“, zeigte sich der junge Mann beeindruckt und begeistert von der Größe des Turniers. Seinen Vorbildern, Robert Lewandowski und Manuel Neuer, dürfte er sich hier besonders nahe gefühlt haben.
Als Stadionsprecher waren Sebastian Ilger und Patrick Pokrant ganz in ihrem Element und führten mit flotten Kommentaren durch die Begegnungen. Die Tribüne am Hauptplatz des Stadions war den ganzen Tag über gut mit Schlachtenbummlern gefüllt. Im von Absagen stark betroffenen Rahmenprogramm sprangen die Cheerleader-Kids des TSC Ibbenbüren kurzfristig ein und sorgten mit ihren begeisternden Auftritten während der Mittagspause dafür, dass die Stimmung nicht abriss.
Dass es bei einem Inklusionsturnier nicht um Platzierungen geht, heißt übrigens noch lange nicht, dass die Siegerehrung Nebensache wäre. Im Gegenteil. Hierfür war zum Abschluss des Fußballtages noch einmal ausgiebig Zeit eingeplant. Und jede Minute davon war gut und wichtig. Jeder teilnehmende Verein lief einzeln angekündigt durch das Spalier aus Ibbenbürener Kickers und Cheerleadern in Richtung Siegerpokal, den Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer und Leopold Klaus als Vertreter des Stadtsportverbandes nebst Wimpel und Medaillen überreichten. Wie sich dabei die Teams selbst und gegenseitig feierten, zeugte einmal mehr vom Respekt und der gegenseitigen Wertschätzung, die buchstäblich in der Luft über dem Carl-Keller-Stadion lagen.
Geschichte muss weitergeschrieben werden
Als letzte liefen umgekehrt die Kickers durchs Spalier der Vereine und ließen sich als Gastgeber gebührend feiern – die obligatorische Bierdusche für Trainer Marcel Grabow inklusive. Nachdem die grandiose Turnierpremiere so stimmig zu Ende gegangen war, stand für Marcel und Inga Grabow außer Frage, dass die Geschichte „Ibbenbürener Kickers Cup“ weiter geschrieben werden muss.
„Aber erst in zwei Jahren“, machte Marcel Grabow deutlich, dass Veranstaltungen dieser Größenordnung nicht im Jahresrhythmus zu stemmen sind. In diesem Zusammenhang dankte Grabow noch einmal dem SV Cheruskia Laggenbeck, dass er den Kickers einen sehr großen Teil der Organisation abgenommen hatte. „Ohne diese Unterstützung wäre uns das nicht möglich gewesen.“
„Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung, 03.07.2022 – Holger Luck, ©ivz.medien GmbH & Co. KG, alle Rechte vorbehalten.“