„Da war ich völlig überrascht“

Fußball: Rainer Gudd vom SVC erhält Sonderpreis „Ehrenamt in der Corona-Pandemie“

Von Alfred Stegemann

LAGGENBECK. Die Corona-Pandemie hat uns alle fest im Griff und stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen. Nunmehr seit fast einem Jahr. Betroffen
sind alle Menschen, natürlich auch der Sport. Nicht nur, aber eben auch in den Vereinen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) waren deshalb kreative Lösungen und viel Engagement gefragt, um die eigenen Mitglieder in Bewegung zu halten und darüber hinaus auch gesellschaftlich zu unterstützen.
Mit dem Sonderpreis „Ehrenamt in der Corona-Pandemie“ will der FLVW seinen Mitgliedern zeigen, dass dieser Einsatz gesehen und vor allem auch wertgeschätzt
wird.
In allen 29 FLVW-Kreisen hatte der Verband den Sonderpreis ausgeschrieben. Im Fußballkreis Tecklenburg ging die Auszeichnung an Rainer Gudd vom SV Cheruskia Laggenbeck. Eingegangen waren zahlreiche Bewerbungen mit vielen großartigen Ideen und Beispielen, wie sich Vereine auch unter schwierigen Bedingungen engagieren. „Der Einsatz vieler Vereinsmitglieder in dieser schwierigen Zeit ist kaum in Worte zu fassen. Mit diesem Preis wollen wir in besonderer
Weise Danke sagen“, erklärt Marianne Finke-Holtz, FLVW-Vizepräsidentin Vereins-und Verbandsentwicklung.

Rainer Gudd hatte beim SV Cheruskia von Beginn an den Hut auf, was Hygienevorkehrungen sowie das ganze Drum und Dran angeht, um den Sport nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 wieder in Gang zu bringen. „Er hat unserem Verein in der schwierigen Zeit beiseite gestanden. Jeder Verein kann stolz darauf sein, einen „Macher“ wie ihn in seinen Reihen zu wissen“, würdigte ihn auch SVC-Vorsitzender Michael Jankowski.

Und was sagt Rainer Gudd? Er bleibt bescheiden: „Ich bin völlig überrascht. Damit hätte ich nicht gerechnet. Der Preis gehört nicht nur mir allein. Ohne die Unterstützung vieler anderer freiwilliger Helfer wäre das alles gar nicht umsetzbar gewesen.“ Schließlich war es eine echte Herausforderung, in einem Mehrspartenverein alle unter einen Hut zu bringen. Gudd und seine Crew haben jedoch ein Konzept entwickelt, das funktionierte und auch andere Vereine übernommen haben.

Damit der Sport in Laggenbeck halbwegs normal weitergehen konnte, war eine klare Einteilung eine seiner ersten Aufgaben. „In die Halle konnte ja niemand“, blickt Rainer Gudd zurück. So entstand die Idee, im Stadion den Haupt- und den Kunstrasenplatz für die Fußballer zu belassen. Platz zwei sollte ausschließlich den Leistungsturnern, Leichtathleten und Rehasportlern zur Verfügung stehen. „Das hat gut geklappt“, sagt der 62-Jährige.

Auch was das Umsetzen von Hygienevorkehrungen bei Sportveranstaltungen angeht, war Cheruskia durchaus federführend. Davon konnten sich Zuschauer, Offizielle und Stadtväter beim großen Kreispokal-Endspieltag Ende August ein Bild machen. „Wir sind mehrfach vom Ordnungsamt kontrolliert worden“, erinnert sich der pensionierte Polizeibeamte. „Es gab nie Beanstandungen.“ Warum, das erklärt Michael Jankowski: „Es gibt so viele Verordnungen, da muss man sich wirklich reinfuchsen. Das hat Rainer Gudd getan.“

Was mit Hygiene-Konzepten für die Wiederaufnahme des Trainings- und Spieltriebs und jeder Menge Hilfsaktionen rund um die Nachbarschaft der Vereine begann, entwickelte sich immer mehr zu digitalen Angeboten, um auch in der aktuellen Situation Angebote für die Sportlerinnen und Sportler zu schaffen. „Wir sind froh, so viel Einsatz und Herzblut in unseren Vereinen erleben zu dürfen“, äußert FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski. Und auch der Ehrenamtsbeauftragte Gottfried Dennebier weiß so viel Engagement zu schätzen. „Die Vereine sollen wissen, dass sie auch ohne aktiven Spielbetrieb von uns wahrgenommen werden und wir ihre herausragenden Leistungen mehr als zu schätzen wissen.“

Dass sich Rainer Gudd, der auch 2. Vorsitzender des SV Cheruskia ist, über maßen engagiert, zeigt sich auch darin, dass er mittlerweile zuhause ein echtes Materiallager hat. „Die ganzen Desinfektionsmittel, Papiertücher, Sprühflaschen und alles andere können wir nicht im Stadion unterbringen, da ist kein Platz. Deshalb lagert das alles bei mir zuhause und ich bringe es mit, sobald irgendwo am Platz etwas fehlt.“ Rainer Gudd bleibt weiterhin am Ball und sagt: „Ich mache es ja auch gerne.“

»Der Preis gehört nicht nur mir allein. Ohne die Unterstützung vieler anderer freiwilliger Helfer wäre das alles gar nicht umsetzbar gewesen.«

Rainer Gudd

 

Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung, 10.02.2021 – Alfred Stegemann (Autor)©ivz.medien GmbH & Co. KG, alle Rechte vorbehalten.“; Beispiel Bilder: „Foto: ivz-aktuell.de, 10.02.2021 ©ivz.medien GmbH & Co. KG, alle Rechte vorbehalten.