„Würden gern das DGH nutzen“

Interview mit Michael Jankowski, Vorsitzender des SV Cheruskia Laggenbeck.

Von Henning Meyer-Veer

LAGGENBECK.

Vor einem halben Jahr wurde Michael Jankowski zum Vorsitzenden des SV Cheruskia Laggenbeck gewählt. Jetzt zieht er eine erste Zwischenbilanz.

Herr Jankowski – seit etwa einem halben Jahr sind Sie nun Vorsitzender des SVC Laggenbeck – wie fühlt es sich an?

Michael Jankowski: Sehr gut. Ich hätte nicht geglaubt, wieviel Spaß ein Ehrenamt machen kann. Begleitet von einer inneren Zufriedenheit habe ich mich in mein neues Amt schnell eingearbeitet, und es füllt mich mit großer Leidenschaft aus. Verantwortung zu übernehmen, und Dinge zu bewegen, sind mir schon aus beruflicher Sicht kein Fremdwort. Ich kann nur dazu ermutigen, ein Ehrenamt zu übernehmen, man fühlt sich wirklich gut dabei. Und wenn man dann noch die Geschicke eines tollen, familiären Sportvereins wie des SVC lenken darf, umso besser.

Was lief bisher anders als erwartet?

Jankowski: Mein Einstieg war nicht gerade der Einfachste. Da war die Beitragsanpassung, die mir zugeordnet wurde, und ein Vorsitzender mit 24 Jahren Erfahrung wurde abgelöst. Jedoch habe ich vom ersten Arbeitstag an nur Positives seitens der Vereinsmitglieder erfahren. Vom ersten Augenblick an wurde ich im Gesamtverein und in den Sparten voll integriert, als neuer Gesprächspartner und Freund des Vereins. Das hat mich besonders erfreut. Es sind halt die Menschen im Verein, die aus gemeinsamen Momenten etwas besonders entstehen lassen.

Welche Erwartungen haben sich bestätigt?

Jankowski: Dass ich einen sehr gut funktionieren Sportverein übernehmen durfte. Dass ich einen sehr professionellen Vorstand an meiner Seite weiß. Dass sich jeder im Verein auf den anderen verlassen kann. Dass jeder Ehrenamtliche im Verein mit großer Leidenschaft bei der Sache ist. Dass unsere Jugend besondere Aufmerksamkeit der Übungsleiter erfährt.

Inwiefern?

Jankowski: Unsere kleinen und großen Mitglieder im Verein erhalten eine sehr gute sportliche Ausbildung. Ein besonderes Lob gilt hier auch den Eltern, ohne die ein Vereinsleben nicht möglich wäre. Ich habe nie gehört, dass Trainer Probleme hatten, ihre Mannschaften zu Auswärtsspielen zu befördern. Bei Heimspielen in den Hallen oder auf den Plätzen fiebern viele unsere Eltern mit ihren Kindern mit. Das alles ist sehr wichtig für die Zukunft des Vereins.

Was hat sich für sie als „Cherusker“ seitdem verändert?

Jankowski: Ich war ja schon immer einer der größten „ Cherusker“-Fans, es ist eine großartige Familie. Ich habe einen gehörigen Respekt vor der blitzsauberen Arbeit aller Trainer, Übungsleiter und Helfer und bin stolz auf unsere sportlichen Erfolge und Hilfe der Unterstützer des Vereins. Ich bin froh, dass ich den Schritt gewagt habe.

Ihre Inthronisierung war begleitet von Kritik an den Beitragsanpassungen – haben Sie diese Mitglieder wieder „eingefangen“?

Jankowski: Wir haben es ja damals schon ausführlich erläutert: Nach langen Jahren unveränderter Beiträge war die Anpassung aus Sicht der Vereinsführung unumgänglich, wenn wir den Verein modern führen und langfristig sportlich erfolgreich aufstellen wollen. Sicher gab es danach Austritte, es verließen aber fast nur Personen den Verein, die eigentlich schon lange nicht mehr sportlich aktiv waren. Doch wir erfahren sicher auch aufgrund der sehr guten Jugendarbeit zunehmend mehr Bei- als Austritte. Gute Jugendarbeit ist heute wichtiger denn je, dazu benötigt man natürlich finanzielle Mittel. Wir legen mit dieser Arbeit ja auch die Basis für die weitere Entwicklung unserer jungen Mitglieder. Das ist wichtig, und dessen sind wir uns sehr bewusst. Unsere Abteilungen machen sich über sinnvolle Investitionen Gedanken, um einen ansprechenden und abwechslungsreichen Sport anzubieten.

Was waren Ihre ersten Arbeitsschwerpunkte?

Jankowski: Zunächst einmal war es mir wichtig, alle Abteilungen und Mitarbeiter persönlicher kennenzulernen. Ich habe deshalb, neben den ganzen Sitzungen viele Gespräche geführt. Eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit der Stadt ist unserem Vorstand, den Abteilungen und vor allem auch mir immens wichtig, und das funktioniert sehr gut. Kontaktpflege zu unseren Freunden, Sponsoren und Gönnern ist von substanzieller Bedeutung. Wir haben schon neue Unterstützer im Jahnstadion, im Tennisheim oder in der Halle Burgweg bei unseren erfolgreichen Cheruskia-Volleyballern begrüßt und freuen uns über den Zuspruch und Erfolg in der 2. Volleyball-Bundesliga. Der Aufbau einer modernen Webseite für den Verein ist umgesetzt. Wir haben den Grundstein für moderne Technologie und offenes Web-Design gelegt. Die vorherige Seite war in die Jahre gekommen.

Was steht im nächsten halben Jahr an?

Jankowski: Nach der Optimierung unserer neuen Homepage steht nun der Einstieg in weitere moderne EDV-Programme an. Wir möchten unser Sportangebot durch weitere Sparten ausbauen. Ganz besonders wichtig ist uns der zeitnahe Aufbau einer Rehasport- Gruppe für alle Vereinsmitglieder. Über entsprechend qualifizierte Übungsleiter verfügen wir derzeit schon. Hier würden wir auf externe Räumlichkeiten, wie dem gerade in der Diskussion stehenden Dorfgemeinschaftshaus, zurückgreifen. Gespräche über eine Nutzung des Hauses sind geplant. Und last but not least ist mir sehr, die persönliche Kontaktpflege auch außerhalb des Vereins, in Politik und Wirtschaft, zu benachbarten Vereinen wichtig.

Wie wollen Sie Ihre Pläne umsetzen?

Jankowski: Für 2017 haben wir einen Vereinstag ins Auge gefasst, um unsere Cheruskia vorzustellen. Unsere Sportsparten möchten sich der Bevölkerung präsentieren – mit stimmungsvollen Shows und viel Unterhaltung. Die Planung laufen gerade an und werden uns sicher die nächste Zeit sehr intensiv beschäftigen. Der geplante Stadiontag 2017 gilt als Warmup für unseren 100. Geburtstag, den wir 2020 mit einem großen Fest feiern. Darauf freuen wir uns schon jetzt.