Mitgliederversammlung des SV Cheruskia Laggenbeck

Größtenteils in Abwesenheit wurden insgesamt 47 Mitglieder des SV Cheruskia Laggenbeck für langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt.

LAGGENBECK Der SV Cheruskia Laggenbeck ist mehr als ordentlich durch die Zeit der Pandemie gekommen. Da waren sich Vorsitzender Michael Jankowski und Geschäftsführer Rolf Korsitzky auf der Mitgliederversammlung am Freitagabend im Vereinsheim einig. Durch den großen Zusammenhalt innerhalb der „SVC-Familie“ habe man die zwei schwierigen Jahre gut gemeistert, meinte Jankowski in seinem Geschäftsbericht. Geschäftsführer Korsitzky hatte anschließend die passenden Zahlen dazu.

So konnte vor allem der Negativtrend in der Mitgliederentwicklung aufgehalten werden. 1472 Mitglieder waren es Ende 2021, was nur einen sehr kleinen Rückgang gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Und mit aktuell 1566 Mitgliedern zeichnet sich wieder ein deutlicher Aufwärtstrend ab. Auch finanziell geht es dem Verein gut: Das Geschäftsjahr 2021 wurde mit einem kleinen Überschuss abgeschlossen, was neben treuen Mitgliedern auch treuen und neuen Sponsoren zu verdanken sei, so Korsitzky.

Also alles wieder gut beim SVC? Leider nicht ganz. Denn mit der drohenden Energieknappheit als Folge des Ukraine-Krieges droht dem Verein bereits neues Ungemach. „Die kommende eventuelle Energiekrise ist für die Sportvereine bedrohlicher als die Corona-Pandemie“, urteilte Jankowski. Sie werde nicht ohne Auswirkungen auf den SVC bleiben. Der Vorsitzende appellierte an die Mitglieder, wo immer es im Sportbetrieb geht, Strom und Gas einzusparen. Aber auch an die Vertreter der Politik, von denen einige den Weg in die Versammlung gefunden hatten, stellte er Forderungen: Die Schließung von Sportstätten dürfe gar nicht erst in Betracht gezogen und die Vereine nicht mit der Bewältigung dieser neuen Herausforderung alleine gelassen werden. Ein „Energie-Lockdown“ müsse um jeden Preis verhindert werden, mahnte Jankowski. Nach den Auswirkungen der Pandemie würde sich mancher Verein davon nicht mehr erholen.

Wie konkret diese neue Bedrohung bereits für den SVC ist, zeigte später der Bericht aus der Tischtennisabteilung, den Matthias Blom vortrug. So steht das traditionelle Weihnachtsturnier auf der Kippe. Da kaum abzusehen sei, mit welchen Einschränkungen und Auflagen bei der Energienutzung man Ende Dezember rechnen müsse, sei die Planung schwierig bis unmöglich, wie Blom erläuterte.

Michael Jankowski betonte noch einmal, dass die Unterstützung der Sportvereine Priorität haben müsse, weil sie wichtige soziale Funktionen übernähmen. Auch beim SVC werde diese soziale Verantwortung im Sportbetrieb großgeschrieben. Der Vorsitzende verwies auf die Internetseite mit einem Informationsangebot in ukrainischer Sprache und eine entsprechende Hotline, die den Verein zu einer Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine machten.

Auch die im März gegründete neue Abteilung Inklusionssport stellte Jankowski in diesen Zusammenhang. Zunächst bietet die Vereinssparte vor allem dem Inklusionsteam Ibbenbürener Kickers organisatorisch eine Heimat. „Mit allen Vorteilen und Möglichkeiten einer SVC-Abteilung“, sagte Jankowski.

Er betonte, dass die Kickers unter dem Dach des SVC weiter eigenständig agieren und von den anderen initiierenden Vereinen – Arminia Ibbenbüren, ISV, SW Esch und SV Uffeln – weiter unterstützt und „mit Rat und Tat begleitet“ werden. Kickers-Chef Marcel Grabow ist erster Abteilungsleiter Inklusionssport beim SVC. Seine Aufgabe wird es auch sein, den Inklusionsgedanken über den Fußball hinaus in den anderen Vereinssparten voranzubringen. Dass das Sportabzeichen-Training der Leichtathletik-Abteilung im nächsten Jahr auch für Menschen mit Einschränkungen angeboten werden soll, ist ein erster Schritt.

Und sonst? Brachten die Vorstandswahlen keine personellen Veränderungen, bietet die Rehasportabteilung jetzt auch Wassergymnastik im Holsterkampbad an und muss die geplante Sanierung des Vereinsheims, für die bereits Mittel aus dem Programm Moderne Sportstätte 2022 bewilligt sind, wegen massiver Preissteigerungen noch einmal durchgerechnet werden.

Mit den Ehrungen für 25, 40, 50, 60 und in zwei Fällen sogar 70 Jahre Vereinstreue ging die Mitgliederversammlung wie gewohnt erfreulich zu Ende. Leider nahmen nicht die meisten Geehrten ihre Auszeichnung persönlich entgegen. Auch Willi Overmeyer und Ewald Schmedt, die dem SV Cheruskia seit stolzen sieben Jahrzehnten angehören, wurden in Abwesenheit zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Für langjährige Mitgliedschaft geehrt wurden:

70 Jahre: Ewald Schmedt, Willi Overmeyer

60 Jahre: Jochen Rimrodt, Reinhard Esch

50 Jahre: Michael Hölscher, Karl Rahe, Andreas Bosse, Heinz Keller, Siegried Schüttemeyer, Martina Tietmeyer

40 Jahre: Gunnar Artmeier, Hartwig Möller, Daniel Koops, Klaus Fischer, Stephan Hoge, Michael Schäper, Thea Brinker, Carla Bierbaum, Andre Wielage, Martin Wielage

25 Jahre: Markus Hergemöller, Peter Gaida-Runde, Uwe Aden, Martin Bögemann, Andre Hörning, Doris Niehaus-König, Bärbel Gilhaus, Christian Rötker, Kerstin Keller, Marita Graw, Jörg Menzel, Norbert Hergemöller, Ute Hergemöller, Martina Langenhorst, Manuel Beckstedde, Sven Langenhorst, Ingo Donnermeyer, Eckhard Keller, Ulrich Büscher, Pascal Beckmann, Sebastian Gartemann, Daniel Hintze, Julian Baumhör, Daniela Grote, Gudrun Hoppe, Anna Maria Engelsberg, Marlies Lutterbey

Marcel Grabow (r.) ist Leiter der im März gegründeten Vereinssparte Inklusionssport. Vorsitzender Michael Jankowski begrüßte ihn in der
SVC-Familie.

„Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung, Montag, 07.11.2022 – Holger Luck, ©ivz.medien GmbH & Co. KG, alle Rechte vorbehalten.“